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Abendrot – Farben des Himmels zwischen Physik und Poesie

Warum der Himmel beim Sonnenuntergang rötlich leuchtet, welche Rolle Streuung und Partikel spielen und was an der Bauernregel zum Abendrot dran ist – kompakt erklärt.

Was ist Abendrot?

Mit Abendrot bezeichnet man die rötliche Färbung des Himmels in der Dämmerung, typischerweise um den Sonnenuntergang herum. Das intensive Farbspiel weckt häufig Assoziationen von Harmonie, Romantik und Ruhe – ein Motiv, das Künstlerinnen und Künstler seit Jahrhunderten inspiriert.

Auch in der Literatur findet sich Abendrot als Sinnbild für Frieden und Vergänglichkeit – etwa in Joseph von Eichendorffs Gedicht „Im Abendrot“. Emotional kann der Anblick zugleich beruhigend und melancholisch wirken.

Wie entsteht die rötliche Färbung beim Abendrot?

Die Färbung entsteht durch Streuprozesse in der Atmosphäre. Beim langen Weg des Sonnenlichts durch flach stehende Luftschichten werden kürzere, bläuliche Wellenlängen stärker aus dem direkten Strahlengang gestreut als längere, rötliche. Dadurch erscheint das Restlicht rötlich bis orange. Dieser Effekt wird in der Physik als Rayleigh-Streuung bezeichnet.

Zusätzlich können größere Partikel in der Luft – zum Beispiel Staub, Aerosole oder feine Tröpfchen – das Licht weiter zerstreuen und die warmen Farbtöne verstärken. So entstehen besonders leuchtende Abendrote.

Welche Bedingungen verstärken ein Abendrot?

Deutliches Abendrot zeigt sich oft, wenn die Atmosphäre in Bodennähe relativ klar ist, während in größerer Höhe Partikel oder feuchte Luftschichten vorhanden sind. Flacher Sonnenstand, trockene Luft am Beobachtungsort und höhere Wolkenfelder können das Farbspiel intensivieren. Tiefe, dichte Wolken direkt am Horizont können es hingegen verdecken.

Sagt Abendrot etwas über das Wetter aus?

Die bekannte Bauernregel „Morgenrot – schlecht Wetter droht, Abendrot – gut Wetterbot“ greift eine Erfahrung aus den mittleren Breiten auf: Rötliche Abendhimmel treten häufig in stabileren Hochdrucklagen auf. Dennoch gilt: Ein einzelnes Abendrot ist keine zuverlässige Prognose – lokale Partikelbelastung, Feuchte und Wolkenverteilung spielen ebenfalls eine Rolle.

Häufige Fragen (FAQ)

Was genau versteht man unter Abendrot?
Die rötliche Färbung des Himmels in der Abenddämmerung, die durch Streuprozesse des Sonnenlichts in der Atmosphäre entsteht.
Warum ist der Himmel abends rot und tagsüber blau?
Bei tiefem Sonnenstand wird kurzwelliges, blaues Licht stärker gestreut. Das verbleibende direkte Licht ist langwelliger und wirkt rötlich. Tagsüber überwiegt das aus allen Richtungen gestreute blaue Licht.
Verstärken Staub und Feuchtigkeit das Abendrot?
Ja, Aerosole und feuchte Luftschichten können das Licht zusätzlich streuen und die warmen Farbtöne intensivieren.
Stimmt die Bauernregel zum Abendrot?
Sie kann in den mittleren Breiten einen Trend andeuten, ersetzt aber keine Wettervorhersage. Viele Faktoren beeinflussen die Himmelsfarbe.

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