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Abendrot

Ein Abendrot hat seit jeher die Menschen fasziniert. Vielleicht liegt es an der Harmonie und Romantik, die man mit einem Sonnenuntergang in Verbindung bringt, vielleicht auch an dem Farbenspiel, mit dem die untergehende Sonne den Horizont in einen Feuerschweif verwandeln kann.

Ein Abendrot weckt auf jeden Fall in den allermeisten Fällen positive Assoziationen beim Betrachter. So war das Abendrot immer wieder beliebtes Thema für Künstler jeglicher Epochen. So lautet die letzte Strophe des Gedichtes „Im Abendrot“ von Joseph von Eichendorff „O weiter, stiller Friede! So tief im Abendrot. Wie sind wir wandermüde - ist das etwa der Tod?“

Inspirierend, beruhigend, harmonisch und doch gleichzeitig auch voller Melancholie wie in der zitierten Strophe - ein Abendrot vermag die unterschiedlichsten Gefühlsregungen zum Ausdruck zu bringen und jeder Mensch sieht das Schauspiel eines Abendrotes mit etwas anderen Augen.

Doch wie kann man das Phänomen dieses Schauspiels zur Dämmerung wissenschaftlich erklären?

Bei einem Abendrot handelt es sich im wissenschaftlichen Sinne um eine Verfärbung rötlicher Art eines bewölkten Abendhimmels idealerweise bei Sonnenuntergang. Hervorgerufen wird diese Naturerscheinung durch die so genannte „Raylight Strahlung“. Diese entsteht vereinfacht gesagt durch die höhere Frequenz und die dadurch höhere Streuung blauer Lichtwellen gegenüber roten Lichtwellen, denn in der Atmosphäre wird Licht umso stärker gestreut, je kleiner seine Wellenlänge ist. Daher erscheint Ihnen der Himmel tagsüber blau und in der Dämmerung rötlich bis rot. Dieser Effekt wird übrigens durch verschiedene Substanzen in der Luft wie etwa Staub oder Sand noch weiter verstärkt.

Ein Abendrot ist nicht nur ein viel zitiertes Thema in der Dichtung und Poesie, sondern auch beliebtes Objekt im Genre der Bauernregeln. So lautet eine davon „Morgenrot schlecht Wetter droht, Abendrot gut Wetterbot“. Man bediente sich also bereits in frühen Jahrhunderten der Auswirkungen von Lichtstrahlen, die für ein Abendrot verantwortlich sind. Je nach Intensität des Abendrotes kann man übrigens tatsächlich auf Wetterwechsel schließen. Dies liegt daran, dass ein stark rötlich erscheinender Abendhimmel feuchte Staubpartikel enthält, die auf Regen schließen lassen.